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Das ist doch mal eine schöne Nachricht: Die Inflation in Deutschland ist im
September nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts [1][auf 1,6
Prozent gesunken]. Das ist der niedrigste und erfreulichste Stand seit rund
dreieinhalb Jahren. Die Phase der rasanten Teuerung ab Ende 2021 scheint
endgültig vorbei zu sein. Diese Entwicklung ist gut für die Verbraucher,
die unter stark steigenden Preisen leiden. Und schlecht für die AfD.
Denn die Rechtsextremen haben die zu starke Inflation genutzt, um gegen die
demokratische Konkurrenz und zum Beispiel Klimaschutz zu hetzen. Das wird
schwieriger, wenn das als volkswirtschaftlich gesund erachtete
Inflationsziel von mittelfristig 2,0 Prozent wieder erreicht ist. Einige
Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen können sich zwar immer noch
weniger leisten als vor zwei oder drei Jahren. Die Preise sind ja nach den
rapiden Steigerungen im Schnitt nicht gefallen, sondern erhöhen sich nur
nicht mehr so stark. Manche Löhne haben die Inflation noch nicht
ausgeglichen.
Aber die Tendenz stimmt, der Kipppunkt rückt näher. Von Panikmache
profitieren vor allem die Rechtsradikalen. Deshalb ist es wichtig, die
Inflationsentwicklung als das anzuerkennen, was sie ist: positiv. Die
geringeren Inflationsraten eröffnen mittelfristig auch wieder größere
Spielräume für Politik, die etwa im Sinne der Umwelt gestaltet.
Klimaschädliche Produkte wie Fleisch zusätzlich durch eine Abgabe für den
tierschutzgerechten Umbau von Ställen zu verteuern, wäre in Zeiten von
Inflationsraten bei Lebensmitteln in Höhe von 15 Prozent politisches
Harakiri. Demnächst könnten solche Pläne realistischer werden, wenn sie
einen Ausgleich für ärmere Bevölkerungsschichten beinhalten.
## EZB sollte Zinsen stärker senken
Für die Ampelkoalition ist die sinkende Inflation ein Hoffnungszeichen.
Denn auch im Euroraum insgesamt wird die Teuerung wohl im September unter 2
Prozent gelegen haben. Deshalb sollte die Europäische Zentralbank jetzt
endlich die Zinsen stärker senken. Das würde der deutschen Wirtschaft
helfen – und auch der Bundesregierung.
30 Sep 2024
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