# taz.de -- Handball-Spektakel in Berlin: Tag des offenen Tores

> Die Füchse Berlin beweisen gegen Paris St. Germain ihr
> Champions-League-Tauglichkeit und verlieren die torreiche Partie doch
> knapp mit 38:40.
Nebel, Laserlichter und Partymusik füllen die Max-Schmeling-Halle in Berlin
auf und verleihen der Arena eine dramatische Atmosphäre – passend zum
Champions-League-Krimi, der an diesem Abend auf dem Programm steht. Die
Handballer von Füchse Berlin verlieren gegen die Stars von Paris
Saint-Germain denkbar knapp.

Schon beim Einlaufen der Spieler durch die Nebelschwaden spürt man die
besondere Atmosphäre. Nach elf Jahren Abwesenheit ist die Berliner
Mannschaft zurück in der Königsklasse, und an diesem Abend wartet nach der
knappen Niederlage zuvor gegen Sporting Lissabon das nächste große Duell.
Mit PSG steht der amtierende französische Meister und ein Dauerkandidat für
den Champions-League-Titel auf dem Feld. Umso erfreulicher für die
Füchse-Fans, dass die zuletzt verletzten [1][Leistungsträger Matthias
Gidsel] und Torwart Dejan Milosavljev wieder dabei sind – ihre Bedeutung
für das Team zeigen sie gleich in den ersten Sekunden.

Gidsel erzielt nach nur 36 Sekunden das erste Tor, Milosavljev pariert den
ersten Wurf der Pariser, und mit Unterstützung von Niels Lichtlein und
Matthes Langhoff führen die Füchse bereits 3:0 nach drei Minuten. Die
Euphorie in der Halle ist riesig, doch kurz darauf die Ernüchterung: Jerry
Tollbring verletzt sich bei einer unglücklichen Landung und muss sich zu
Top-Scorer Lasse Andersson, der wegen Schulterproblemen von Beginn an nur
auf der Bank Platz nehmen kann, gesellen.

PSG nutzt die Berliner Schwächung aus und geht nach knapp zehn Minuten
erstmals in Führung. In einem spannenden Schlagabtausch vor 8.525
Zuschauern wechselt die Führung im Minutentakt, die Offensiven beider Teams
dominieren das Spiel. Von Zurückhaltung keine Spur bei den Füchsen – auch
nach elf Jahren Pause zeigen sie sich mutig und auf Augenhöhe mit den
Besten der Welt. Zwar mussten sie bereits zwei Niederlagen einstecken, doch
gegen die Topvereine Veszprém und Sporting CP verloren sie ebenfalls nur
knapp.

## Über 100 Torwürfe

Genauso knapp läuft das Spiel gegen die Franzosen weiter. In letzter
Sekunde vor der Halbzeit pfeffert der französische Nationalspieler Elohim
Prandi den Ball zum 20:20 in den Kasten der Gastgeber.

Auch in der zweiten Hälfte geht es heiß her. Doch diese Partie mit über 100
Torwürfen kostet Kraft. „Es war ein toughes Spiel mit hohem Tempo. Wir sind
über die ganze Partie sehr viel gelaufen“, erzählt Fabian Wiede später in
der Pressekonferenz. Mit dieser Anstrengung verlieren die Berliner die
Stabilität in ihrer Abwehr und ermöglichen Paris einfache Tore. Im Verlauf
des Spiels konnten Rückstände schnell aufgeholt werden, doch kurz vor dem
Ende kommen die Deutschen nicht mehr heran. Auch die rote Karte wegen drei
Zweiminutenstrafen für den Pariser Kapitän Luka Karabatić in der 50.
Minute, können die Füchse nicht nutzen, um die Begegnung zu drehen.

Die Berliner müssen sich mit 38:40 geschlagen geben. „Im Angriff haben wir
mit 38 Toren gegen PSG ein sehr gutes Spiel gezeigt. Aber in der Abwehr
hatten wir die ganze Zeit Schwierigkeiten – 40 Gegentore sind zu viel“,
fasst Trainer Jaron Siewert zusammen. Er sieht, dass Punkte möglich gewesen
wären – wie schon bei den vergangenen Auftritten. In der Tabelle haben sie
von dieser starken Leistung dennoch nichts. Mit einem Sieg wären die Füchse
punktgleich mit PSG gewesen – sogar mit der besseren Torbilanz. Stattdessen
stehen sie nun drei Plätze hinter dem Tabellenzweiten Paris.

Dennoch ist klar, dass die Füchse sich in der Champions League
konkurrenzfähig sind. [2][Geschäftsführer Bob Hanning] hat das Achtelfinale
als Mindestziel ausgerufen. Dafür muss bei den Füchsen nicht nur die
Leistung, sondern auch die Punkteausbeute stimmen.

25 Oct 2024

## LINKS
[1] https://fuechse.berlin/o.red.r/news.php?id=7067
[2] /Interview-mit-Fuechse-Manager-Bob-Hanning/!5131175
## AUTOREN
Luisa Holzkamp
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