| # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Nahost, Mauerfall, Nahost
> In Berlin wird Tacheles geredet: Es dreht sich um Nahost, 35 Jahre
> Mauerfall und auch die Friedensapostel um Sahra Wagenknecht bekommen
> Gehör.
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Berlin taz | Dieser Wochenstart ist nicht für entspannte Yoga-Sessions und
Matcha-Morgen gedacht. Es geht direkt zur Sache: „Tacheles. Israel und
Deutschland. Ein Jahr nach dem 7. Oktober“ lautet die Veranstaltung, bei
der am Montagmorgen in der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung über
[1][weltweiten Judenhass] diskutiert wird. Mit dabei: Israels Ex-Präsident
Reuven Rivlin, Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Justizsenatorin Felor Badenberg und Kultursenator Joe Chialo
(beide CDU).
Neben dem Nahostkonflikt drängt sich in dieser Woche vor allem Deutschland
in den Vordergrund. Weil: 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit. Schon am
Montag beschäftigt sich der Soziologe Steffen Mau bei der Lesung [2][seines
neuen Buchs „Ungleich vereint“ 35 Jahre nach dem Mauerfall mit der Frage,
wie es um Ost- und Westdeutschland steht.] Die Veranstaltung mit
Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) findet in der Vertretung
des Freistaats Sachsen statt.
Weiter geht’s am Dienstag mit deutscher Geschichte: Um 11 Uhr verleiht
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Schloss Bellevue
Verdienstorden zum Tag der Deutschen Einheit. 13 Frauen und 15 Männer
werden ausgezeichnet, darunter Stars wie Jürgen Klopp und Lutz Seiler.
Ein überzeugter Demokrat und Europäer, der längst auch einen Orden verdient
hätte, aber von Steinmeier à la Heidi Klum leider kein „Foto“ bekommt, ist
der Berliner Schauspieler Ulrich Matthes. Am Mittwochabend wird er dennoch
gefeiert: bei der Premiere der Arte-Doku „Ulrich Matthes – Leidenschaft und
Haltung“ im Filmkunst 66 in Charlottenburg.
Am Donnerstag ist dann endlich Tag der Deutschen Einheit. Während die Yogis
nun ihren freien Tag genießen können, rufen die Friedensapostel vom Bündnis
„Nie wieder Krieg“ zu einer Demo am Großen Stern auf. Im Aufruf warnen sie
vor weiterer Aufrüstung, Waffenlieferungen und einem neuen „Großkrieg“.
Kritik an Russland bleibt außen vor, ganz im Sinne von Hauptrednerin Sahra
Wagenknecht (BSW). [3][Teile der Friedensbewegung distanzieren sich davon.]
Sie rechnen mit einer „kruden Mischung aus Putin-Fans, Verschwörungs-Esos
und Reichsbürgis“ und kündigten eine Gegendemo an.
Zum Wochenende rückt der Nahostkonflikt wieder in den Fokus. Anlässlich des
Jahrestags des Hamas-Angriffs am 7. Oktober finden zahlreiche Demos und
Veranstaltungen statt. Im von antizionistischen Aktivist*innen massiv
angefeideten linken Club About Blank heißt es am Samstag und Sonntag: „We
will dance again“. Eine Veranstaltung in Erinnerung an die über 360 auf dem
Nova-Festival ermordeten Raver.
30 Sep 2024
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