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Berlin taz | Jedes fünfte Start-up in Deutschland ist grün. Zu dem Ergebnis
kommt der am Mittwoch veröffentlichte [1][Green Start-up Monitor]. Grün
sind dabei Start-ups, die „mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen
konkreten Beitrag zu Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz“ leisten, sagt
Yasmin Olteanu vom Berliner Borderstep Institut für Innovation und
Nachhaltigkeit, das die Untersuchung gemeinsam mit dem Bundesverband
Deutsche Start-ups erstellt hat.
Im Vergleich zur letzten Untersuchung 2018 gibt es zwar weniger grüne
Gründer*innen, doch das liege daran, dass die neue Studie strengere
Kriterien angelegt hätte, erklärt Borderstep-Direktor Klaus Fichter. Vom
Trend her geben es aber einen Anstieg.
Grüne Start-ups sind in allen Branchen von Mobilität über Finanzen bis hin
zu Bildung vertreten, am stärksten im Bereich nachhaltige Ernährung und
Landwirtschaft. Sie orientierten sich genauso an Wachstum und Gewinn,
schafften aber zusätzlich einen gesellschaftlichen und ökologischen
Mehrwert und seien so „wichtiger Treiber zur [2][Green Economy]“, sagt
Olteanu.
Fichter spricht von einer „doppelten Dividende“. Mit ihrem Ansatz würden
grüne Start-ups das „Immunsystem der Ökonomie“ stärken, besonders mit Blick
auf die Coronakrise. Sie würden an Lösungen für die großen
Herausforderungen arbeiten, insbesondere dem Klimawandel.
## Viel mehr Gründerinnen
Auch bei Partizipation und Diversität haben grüne Start-ups die Nase vorn.
Die Quote der Gründerinnen ist deutlich höher als bei herkömmlichen
Start-ups. Wichtiger ist ihnen auch eine nachhaltige Unternehmenspolitik.
Sie beteiligen, motivieren und fördern ihre Beschäftigten öfter.
Geld zu beschaffen ist für grüne Start-ups dagegen schwerer als für
herkömmliche. Gerade große Geldgeber hielten sich bei grünen Technologien
zurück, sagt Fichter.
Ihnen fehle die Expertise, außerdem seien die Entwicklungszeiten oft
länger. „Der Staat verschläft das wirtschaftliche Potenzial grüner
Start-ups“, kritisiert er. Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes
Deutsche Start-ups ergänzt: Um Kindern und Enkeln etwas „Gutes“ zu
hinterlassen, brauchen sich die Start-up-Szene und die Politik gegenseitig:
„Das ist eine Symbiose.“
30 Apr 2020
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