| # taz.de -- Flüchtlinge auf dem Mittelmeer: Bootsflüchtlinge gerettet
> Seit Jahresbeginn traten etwa 50.000 die gefährliche Reise von Libyen
> über das Mittelmeer an. In den letzten Tagen konnten Tausende gerettet
> werden.
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Rom afp | Die italienische Küstenwache hat am Donnerstag rund 2000
Flüchtlinge von Booten im Mittelmeer gerettet. Insgesamt habe die
Küstenwache 15 Rettungseinsätze koordiniert, an diesen Einsätzen seien über
die EU-Grenzschutzagentur Frontex auch europäische Partnerländer beteiligt
gewesen, hieß es am Abend in einer in Rom verbreiteten Erklärung. Die
geretteten Flüchtlinge seien wohlauf. Sie hätten von Libyen aus den Weg
über das Meer nach Europa angetreten.
Am Vortag waren bereits rund 800 Bootsflüchtlinge vor der libyschen Küste
gerettet worden, die meisten von ihnen durch Hilfsorganisationen.
Auch die deutsche Marine hat im Mittelmeer mehrere hundert Menschen aus
Seenot gerettet. Der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ habe am
Donnerstagvormittag zunächst 26 Menschen von einem Holzboot 70 Kilometer
nordwestlich der libyschen Hauptstadt Tripolis gerettet, teilte das
Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Freitag mit. In der Nähe sei dann
ein Schlauchboot gesichtet worden, von dem weitere 127 Menschen geborgen
worden seien.
Später habe der Einsatzgruppenversorger weitere 140 Menschen an Bord
genommen, darunter 13 Frauen und zehn Kinder. Nachdem die „Frankfurt am
Main“ von dem Hilfsschiff „Phoenix“ der Hilfsorganisation Migrant Offshore
Aid Station weitere 244 Menschen übernommen hatte, waren laut der
Bundeswehr 537 Menschen an Bord, darunter 35 Frauen und 28 Kinder. Das
Marineschiff ist Teil der EU-Marinemission „Sophia“ im Kampf gegen
Schlepper.
Die Flüchtlinge sollten in den Hafen von Messina auf Sizilien gebracht
werden. Laut der Bundeswehr wurden seit Anfang Mai 2015 mit Hilfe der
deutschen Marine im zentralen Mittelmeer 15.019 Menschen aus Seenot
gerettet.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt, dass seit Jahresbeginn rund
50.000 Schutzsuchende von Libyen aus über das Meer nach Italien zu gelangen
versuchten. Die meisten kommen aus dem subsaharischen Afrika.
10 Jun 2016
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