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Mit den einfachen Dingen haben die Fußballerinnen vom VfL Wolfsburg derzeit
noch so ihre Schwierigkeiten. Etliche gute Möglichkeiten ließen sie bei
ihrem Bundesligaauswärtsspiel in Jena ungenutzt. Eine Standardsituation
(Eckball) und ein kleines akrobatisches Kunststück [1][von Alexandra Popp]
mit der Hacke brauchte es, um den Aufsteiger mit dem geringstmöglichen
Unterschied (0:1) zu bezwingen.
Bereits beim Saisonauftakt vor eigenem Publikum hatte Wolfsburg erhebliche
Mühe und musste sich mit Werder Bremen die Punkte teilen (3:3). Nach den
schmerzlichen Abgängen von Lena Oberdorf (Bayern München), Ewa Pajor (FC
Barcelona) und Dominique Janssen (Manchester United WFC) könnte das Team
von Trainer Tommy Stroot vor einer komplizierten Saison stehen.
Vergangenen Mai sah es besonders düster in Wolfsburg aus. Der 35-jährige
Stroot kündigte nach dem verloren gegangenen [2][Meisterschaftskampf gegen
Bayern München] nämlich zudem an, seinen 2025 auslaufenden Vertrag nicht
verlängern zu wollen. Ein Trainer auf Abruf, das schien keine günstige
Konstellation, um beim personellen Umbau perspektivisch die
Konkurrenzfähigkeit zu den Bayern wiederherzustellen.
## Erhellendes Statement
Doch just vergangenen Donnerstag kam die Kehrtwende. „Ich bleibe bis 2027“,
verkündete Stroot und begründete das mit den deutlich veränderten
Rahmenbedingungen. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Rudolph und
Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen hätten „konkrete Vorstellungen“,
welche Maßnahmen es bräuchte, um die VfL-Frauen in eine erfolgreiche
Zukunft zu führen.
Ein Statement, das nachträglich offenbarte, was Stroot zuletzt im Verein
fehlte. Der Däne Christiansen war im Sommer vor allem als Experte im
Männerfußball verpflichtet worden. Offenbar räumt er gemeinsam mit der
Vereinsführung Ralf Kellermann, dem langjährigen Sportdirektor der
Fußballerinnen beim VfL, mehr Spielräume ein, als zu erwarten war.
Nach dem glanzlosen Auftritt gegen Jena beschwichtigte Stroot: „Es sind
eben neue Erfahrungswerte mit dieser Gruppe.“ Mit der niederländischen
Nationalspielerin Lineth Beerensteyn und den deutschen Auswahlspielerinnen
Sarai Linder [3][und Janina Minge] hat sich der VfL durchaus prominent
verstärkt. Doch in den Play-offs gegen den AC Florenz steht bereits mächtig
viel auf dem Spiel. Das Hinspiel wird am Mittwoch in Italien angepfiffen.
15 Sep 2024
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