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Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März 2023 unter
[4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Woche vom 31. Oktober bis zum 6. November 2024 berichtete Meduza
unter anderem über folgende Themen:
## Friedensvorschläge Russland für den Ukrainekrieg
Das investigative Projekt [6][„Sistema“], eine Kooperation zwischen Radio
Liberty und Nastojaschee vremja, hat ein Dokument veröffentlicht: Angeblich
enthält es Friedensvorschläge, die kurz nach der russischen Invasion im
Februar 2022 von Moskau ausgearbeitet wurden. [7][Meduza veröffentlicht
nun] die wichtigsten Punkte aus dieser Publikation. Nach Angaben von
„Sistema“ wurde sie von Russland an die Ukraine im Rahmen der dritten
Gesprächsrunden in Belarus am 7. März 2022 übergeben (russischer Text).
Unter anderem steht im Dokument: Die russischen Behörden fordern die
ukrainische Armee auf, ihre Größe auf 50.000 Mann zu reduzieren. Das ist
fünfmal weniger, als die Ukraine vor 2022 hatte. Weitere Forderungen: Kyjiw
soll die selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk als
unabhängig erkennen. Und Kyjiw soll die Kosten für den Wiederaufbau der
seit 2014 zerstörten Infrastruktur im Donbass übernehmen.
Der Kreml wollte außerdem der Ukraine die Langstreckenraketen verbieten und
forderte die Aufhebung aller Sanktionen und dass Russisch als Amtssprache
anerkannt werden sollte. Informanten aus der Ukraine als auch Russland
haben die Echtheit des Dokuments bestätigt.
## Was Sportler und Musiker von Russlands Politik halten
Oft werden Bereiche wie Sport und Musik als „unpolitisch“ bezeichnet.
Meduza fragt sich: Ist das überhaupt möglich? Nach dem Beginn des
russischen Angriffskriegs haben viele Sportler und Musiker versucht, sich
dazu nicht zu äußern – und zumindest nach außen „neutral“ zu bleiben.
Meduza erklärt in einer neuen Folge des Podcasts „Signal“, warum viele
Menschen diesen „neutralen“ Raum brauchen. Und fragen: Kann überhaupt
irgendetwas auf dieser Welt wirklich ohne Politik auskommen? Die Diskussion
darüber können Sie [8][hier] verfolgen (russischer Text).
## Wie blickt Moldau in die Zukunft?
Nach den Präsidentschaftswahlen und dem Verfassungsreferendum am 20.
Oktober in Moldau analysiert Meduza in einer neuen [9][Podcastfolge von
Naked Pravda], wie das postsowjetische Land ab jetzt politisch ausgerichtet
sein wird. Und auch welche Akzente nun in der Außenpolitik gesetzt werden
(englischer Text). Meduza sprach mit der moldauischen Journalistin und
Schriftstellerin Paula Erizanu und Ecaterina Locoman, Dozentin für
internationale Studien am Lauder Institute der University of Pennsylvania,
über das Land.
Die Ergebnisse hätten viele schockiert, denn die EU-freundliche
Amtsinhaberin Maia Sandu verfehlte im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit
– und das Referendum darüber, das Ziel eines EU-Beitritts in der Verfassung
festzuschreiben, erhielt nur knapp über 50 Prozent der Stimmen. Am Tag nach
der Wahl beschuldigte Sandu „kriminelle Gruppen“, den demokratischen
Prozess untergraben zu wollen, indem sie mit ausländischen Kräften
zusammenarbeite, um bis zu 300.000 Stimmen zu kaufen.
## Meduza-Buch: Katzen im Gefangenlager – auch in Berlin!
Die Finanzierungsmöglichkeiten des russischen Exilmediums Meduza sind seit
2022 geringer geworden. Spendern, die in Russland geblieben sind und sich
von dort gegen das Kreml-Narrativ einsetzen wollen, fällt es aufgrund der
Sanktionen und der Kreml-Repression schwer, das Medium zu unterstützen. Aus
diesem Grund musste Meduza sich andere Wege überlegen, um seine finanzielle
Unabhängigkeit zu sichern. Einer davon ist der [10][Verkauf von Büchern].
Im Oktober 2024 feierte Meduza sein zehnjähriges Bestehen. Seinen
Geburtstagg wird das Medium in Berlin in der taz Kantine nachfeiern – im
Rahmen der Osteuropa-Veranstaltung ([11][„Ein Blick nach Osten“]) der taz
Panter Stiftung, am Montag, 11.11.24, um 19 Uhr. Seien Sie herzlich
eingeladen!
Bücher von Meduza werden an diesem Tag ebenfalls angeboten. Denn wie das
Exilmedium schreibt: „Jeder Kauf hilft Meduza zu überleben.“ So wird etwa
das Buch der inhaftierten Filmemacherin Xenia Berkowitsch
[12][präsentiert]: Haustiere, Märchen über Katzen und andere Bewohner eines
Gefangenenlagers (russischer Text).
Berkowitsch hat es für ihre Töchter geschrieben. Seit Mai 2023 sitzt sie,
ebenso wie die Dramaturgin Swetlana Petrijtschuk, in Haft. Im Juli 2024
wurden sie wegen „Rechtfertigung des Terrorismus“ zu sechs Jahren Gefängnis
verurteilt. Das Buch ist ein witziges, beängstigendes und höchst
originelles Zeugnis von Freiheit, Vielfalt und Kreativität.
6 Nov 2024
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Ukraine, Russland, Georgien … Von einer, die auszog, um wieder nach Hause
zu kommen. Und die endlich ihren Platz gefunden hat.
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