Wie man die Menschen lieben soll, habe ich von einem Bauern gelernt. Der sass mit andern Bauern in einer Schenke und trank. Lange schwieg er, wie die andern alle. Als aber sein Herz vom Wein bewegt war, sprach er seinen Nachbarn an: "Sag du, liebst du mich oder liebst du mich nicht?" Jener antwortete: "Ich liebe dich sehr." Aber er sprach wieder: "Du sagst, ich liebe dich, und weisst doch nicht, was mir fehlt. Liebtest du mich in Wahrheit, du wuerdest es wissen." Der andere vermochte kein Wort zu erwidern, und auch der Bauer, der gefragt hatte, schwieg wieder wie zuvor. Ich aber verstand: Das ist die Liebe zu den Menschen, ihr Beduerfen zu spueren und ihr Leid zu tragen (Rabbi Mosche Leib).