Gott ist der Ganz-Andere. Und der Ganz-Andere beginnt dort, wo wir aufhoeren.
   Ihm koennen wir immer nur am Ende unserer Kraefte begegnen. In dem 
   vielleicht, was vor der Welt toericht, fuer das Gefuehl unertraeglich, fuer 
   den Verstand sinnlos ist. Im radikalen Kleinwerden, im Verlorensein, im 
   Untergang wird der Mensch erst mit dem radikal Grossen, dem Absoluten 
   konfrontiert. Wir sollten uns hueten, dem leidenden Menschen diese kostbare 
   Gabe durch unser frommes Geschwaetz wegzunehmen, ihn mit unseren 
   vordergruendigen Argumenten zu betaeuben, bis er sein eigenes Verlorensein 
   nicht mehr erleben kann. Das wuerde dazu fuehren, dass niemand mehr in der 
   Welt die Andersheit Gottes erfaehrt und damit niemand mehr die totale Gabe 
   Gottes empfangen kann. Bis zu diesem Unertraeglichsten des Leides muss jede 
   Existenz kommen, die Anteil haben will am Ganz-Anderen. Erst darin oeffnet 
   sich die Welt, vollzieht sich grenzenloser Ueberstieg, in dem sich eine neue 
   Welt erschafft, nicht aus Menschenkraft, sondern aus der Ohnmacht des 
   Kreuzes, die die Kraft Gottes zu sich zieht (Ladislaus Boros).