Aufbrechen findet da statt, 
   wo ein Bisheriges veraltet ist und zurueckbleiben muss ...
   Die alte, die mittlere, die neue und die heutige Kirchengeschichte 
   ist fortlaufend eine offene oder verborgene Geschichte solcher Aufbrueche. 
   Das nicht genug zu beleuchtende und zu bedenkende Modell: 
   der Auszug Israels aus Aegypten in das ihm verheissene Land.

   Aufbrechen vollzieht sich also in einer Krisis. 
   Entschlossener Abschied wird da genommen von etwas Bekanntem, 
   jetzt noch sehr Nahem, das vielleicht (etwa in Gestalt 
   der beruehmten Fleischtoepfe Aegyptens) auch seine Vorteile hatte. 
   Und entschlossene Zuwendung findet da statt zu etwas noch Fernem, 
   in Hoffnung Bejahtem, das immerhin den Nachteil hat, 
   in seiner herrlichen Gestalt noch reichlich unbekannt zu sein. 
   Indem die Kirche aufbricht, hat sie gewaehlt, sich entschieden. 
   Sie hat sich das Heimweh nach dem, was sie hinter sich laesst, 
   im Voraus verboten. 
   Sie begruesst und liebt schon, was vor ihr liegt. 
   Sie ist noch hier und doch nicht mehr hier, 
   noch nicht dort und doch schon dort.
   Sie hat eine weite Wanderschaft vor sich - 
   auch Kaempfe, auch Leiden, auch Hunger und Durst. 
   Nicht zu verkennen: sie seufzt. 
   Aber noch weniger zu verkennen: sie freut sich.
   Dementsprechend denkt, redet, handelt sie. 
   In dieser Krisis besteht das Aufbrechen der Kirche: 
   das noch gefangene, schon befreite Volk Gottes (Karl Barth).

   Frage: Wann laesst die Kirche allen materiellen Reichtum hinter sich
   und wird so arm wie die Apostel im Matthaeus-Evangelium, Kapitel 10?
   vgl. Franziskus von Assisi, Mutter Teresa von Kalkutta, Edith Stein,
   Charles de Foucauld, Ignatius von Loyola, Johannes Bosco und viele andere?