Nicht um die Veraenderung der Verhaeltnisse geht es Jesus, sondern um die Umkehr des Menschen. Der Mensch ist etwas, das ueberwunden werden muss, sagt Nietzsches Zarathustra. Aber diese Ueberwindung setzt fuer Nietzsche den Tod Gottes voraus und die Epiphanie des Uebermenschen. Jesus wuerde dem Ziel zustimmen, aber die Voraussetzung bestreiten. In der Tat: es geht Jesus um die Ueberwindung des Menschen. Aber diese geschieht im Zeichen des lebendigen Gottes und im Blick auf Jesus selbst, der von je der Anwalt des Menschen ist. Jesus will gerade so den Menschen ueberwinden, dass er den Uebermenschen in ihm ueberwindet. Denn der Uebermensch ist der Tyrann schlechthin. Erst wenn der Uebermensch tot ist, kann der Mensch leben. Das Evangelium ist die Siegesbotschaft vom Tode des Uebermenschen. Das aber bedeutet praktisch: ich selbst muss sterben. Mein Eigenwille muss sich von Jesus toeten lassen (Gerhard Gloege).