Mit seinem Recht setzt Gott seine Gerechtigkeit auf Erden durch. Man wird dann von einer Polaritaet zwischen Gnade und Recht sprechen muessen. Die Gnade ist die Macht Gottes, die Heil schafft, und das doch so, dass Gott Herr und Richter bleibt und Recht behaelt. Das Recht ist die Macht dessen, der sein Reich unter Rebellen aufrichtet, und Ausdruck dessen, dass Gott nicht Heil schafft, ohne eben damit seine Herrschaft zu verwirklichen... Doch sein Gericht steht im Dienst seiner Gnade. Denn dass Gott Herr ist und werden will, laesst sich nicht davon trennen, dass er uns in die Kindschaft ruft. Auch sein Zorn bekundet den Willen dessen, der uns nicht aufgegeben hat. (Ernst Kaesemann) Bei Gott gibt es keinen Zorn im menschlichen Sinn. Er hat eine Welt geschaffen mit Menschen, Tieren und Pflanzen und der unbelebten Natur, die dem Menschen oder der Menschheit "auf die Fuesse faellt", wenn sie nicht den Willen Gottes tun und in Selbstherrlichkeit "ihre" Welt regieren. Das ganze ist ein kluger Versuch, dass Gericht Gottes hinwegzureden. Der Mensch ist am Ende, dem sogenannten letzten Tag des Gerichtes, der, zu dem er sich selbst gemacht hat, unabaenderlich, und den Schaden muss er tragen bis in alle Ewigkeit. Es mag sein, dass die Barmherzigkeit Gottes so groß ist, dass auch Hitler und Stalin noch in den Himmel kommen, aber nur um den Preis, dass sie Gott und Millionen Menschen um Vergebung bitten, die ihnen dann auch von den Menschen um der Barmherzigkeit Gottes willen gewaehrt wird. Aber sie bleiben doch Hitler und Stalin mit einer Geschichte voller Brutalitaet. (Dr.Dalkmann)