21. November

   Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem

   Das heutige Fest, urspruenglich Gedenktag der Einweihung einer Marienkirche 
   in Jerusalem, wird im Osten seit dem 6. Jahrhundert als Marienfest gefeiert: 
   der Einzug der heiligen Mutter Gottes in den Tempel. Gemeint ist damit die
   Darstellung und Darbringung Marias im Tempel durch ihre Eltern Joachim und 
   Anna. Daruueber wird in den vier kanonischen Evangelien nichts berichtet; die
   Ueberlieferung stuetzt sich vor allem auf das apokryphe (unechte) 
   Protoevangelium des Jakobus. In der roemischen Kirche wurde das Fest 
   zunaechst abgelehnt, doch hat es sich seit dem 14. Jahrhundert allmaehlich 
   durchgesetzt. Der jetzige deutsche Name Gedenktag Unserer Lieben Frau in 
   Jerusalem legt den Festinhalt nicht fest. Mariae Opferung ist als 
   geschichtlicher Vorgang sehr fragwuerdig; richtiger wird es sein, Maria 
   selbst als den lebendigen Tempel Gottes zu ehren; durch das vorbehaltlose Ja
   zu ihrer Berufung ist Maria die heilige Stadt Gottes geworden, die Erfuellung
   des alten Jerusalem und das Urbild der christlichen Kirche.