Unsere winzigen Einsamkeiten sind gleich gross, gleich erregend und heilig 
   wie alle Wuesten der Welt, derselbe Gott bewohnt sie, er, 
   der die Einsamkeit heiligt. Einsamkeit der schwarzen Strasse, 
   die das Haus von der Untergrundbahn trennt, Einsamkeit der Sitzbank, 
   auf der andere Wesen ihren Anteil am Weltgeschick tragen, 
   Einsamkeit der langen unterirdischen Gaenge, 
   wo der reissende Strom all dieser Leben seinem neuen Tag entgegenbraust. 
   Einsamkeit einiger Augenblicke, da man am Ofen kauernd das Aufflammen
   der Holzstaude abwartet, um Kohlen nachzuschuetten; 
   Einsamkeit der Kueche angesichts des Gemuesetrogs. 
   Kniende Einsamkeit beim Scheuern des Fussbodens, 
   einsamer Gang durch den Garten, um einen Salatkopf zu holen. 
   Kleine Einsamkeiten auf der hundertmal taeglich 
   hinauf- und hinuntergetretenen Stiege. 
   Stundenlange Einsamkeiten beim Waschen, Flicken, Buegeln (Madeleine Delbrel).