15:1    Opfer und Suehne: 15,1-41

Der Herr sprach zu Mose:
[(1-31) Lev 6,17 - 7,18]

15:2    Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt,
das ich euch zur Besiedlung geben will,

15:3    und wenn ihr fuer den Herrn ein Feueropfer vorbereitet, ein
Brandopfer oder ein Schlachtopfer zur Erfuellung eines Geluebdes oder
als freiwillige Gabe oder anlaesslich eurer Feste, um dem Herrn einen
beruhigenden Duft von einem Rind oder Schaf darzubringen,

15:4    dann soll jeder, der dem Herrn seine Opfergabe bringt, als
Speiseopfer ein Zehntel Feinmehl darbringen, das mit einem viertel
Hin Oel vermengt ist.

15:5    Und beim Brand- oder Schlachtopfer sollst du auf je ein Lamm ein
viertel Hin Wein als Trankopfer herrichten.

15:6    Auf einen Widder aber sollst du als Speiseopfer zwei Zehntel
Feinmehl herrichten, das mit einem drittel Hin Oel vermengt ist,

15:7    und als Trankopfer sollst du ein drittel Hin Wein darbringen, als
beruhigenden Duft fuer den Herrn.

15:8    Richtest du ein Kalb als Brand- oder Schlachtopfer zur Erfuellung
eines Geluebdes oder als Heilsopfer zur Ehre des Herrn her,

15:9    dann bring auf jedes Kalb als Speiseopfer drei Zehntel Feinmehl dar,
das mit einem halben Hin Oel vermengt ist;

15:10   als Trankopfer sollst du in diesem Fall ein halbes Hin Wein
darbringen. Das ist ein Feueropfer und ein beruhigender Duft fuer den
Herrn.

15:11   So soll man es bei jedem Rind, bei jedem Widder, bei jedem jungen
Lamm und jeder jungen Ziege machen.

15:12   Je nachdem, wie viele Tiere ihr zum Opfer herrichtet, sollt ihr es
jeweils machen.

15:13   So soll es jeder Einheimische machen, wenn er ein Feueropfer als
beruhigenden Duft fuer den Herrn darbringt.

15:14   Wenn ein Fremder, der bei euch lebt, oder einer, dessen Familie
schon seit Generationen unter euch lebt, ein Feueropfer als
beruhigenden Duft fuer den Herrn darbringen will, dann soll er es
ebenso machen wie ihr.

15:15   Fuer euch und fuer die Fremden, die bei euch leben, gilt ein und
dieselbe Regel; das soll bei euch als feste Regel des Herrn gelten,
von Generation zu Generation, fuer euch ebenso wie fuer den Fremden:

15:16   Gleiches Gesetz und gleiches Recht gilt fuer euch und fuer die
Fremden, die bei euch leben.

15:17   Der Herr sprach zu Mose:

15:18   Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt,
in das ich euch bringe,

15:19   und wenn ihr vom Brot des Landes esst, dann sollt ihr eine Abgabe fuer
den Herrn entrichten.

15:20   Als Erstlingsgabe von eurem Brotteig sollt ihr einen Kuchen abgeben.
Ihr sollt ihn wie die Abgabe von der Tenne abliefern.

15:21   Von dem ersten Gebaeck aus eurem Teig sollt ihr dem Herrn eine Abgabe
entrichten, von Generation zu Generation.

15:22   Wenn ihr aus Versehen irgendeines dieser Gebote, die der Herr dem
Mose mitgeteilt hat, nicht haltet,

15:23   irgendetwas, was der Herr euch durch Mose befohlen hat seit dem Tag,
an dem der Herr die Gebote gegeben hat, und weiterhin von Generation
zu Generation,

15:24   dann soll, wenn das Versehen vorkam, ohne dass die Gemeinde es
bemerkte, die ganze Gemeinde einen Jungstier zum Brandopfer als
beruhigenden Duft fuer den Herrn herrichten, ferner das dazugehoerende
Speise- und Trankopfer, wie es Vorschrift ist, sowie einen
Ziegenbock als Suendopfer.

15:25   Der Priester soll die ganze Gemeinde der Israeliten entsuehnen, dann
wird ihnen vergeben werden; denn es war ein Versehen, und sie haben
ihre Opfergabe als Feueropfer fuer den Herrn und ihr Suendopfer fuer
ihr Versehen vor den Herrn gebracht.

15:26   Der ganzen Gemeinde der Israeliten und den Fremden, die bei ihnen
leben, wird vergeben werden, denn das ganze Volk war von dem
Versehen betroffen.

15:27   Wenn ein einzelner versehentlich suendigt, dann soll er eine
einjaehrige Ziege als Suendopfer darbringen.

15:28   Der Priester soll die Person, die versehentlich gesuendigt hat, vor
dem Herrn entsuehnen; dann wird ihr vergeben werden.

15:29   Fuer die einheimischen Israeliten und fuer die Fremden, die bei ihnen
leben, gilt das gleiche Gesetz, wenn jemand etwas aus Versehen tut.

15:30   Wer aber, sei er einheimisch oder fremd, etwas vorsaetzlich tut, der
begeht eine Gotteslaesterung. Ein solcher Mensch soll aus seinem Volk
ausgemerzt werden;

15:31   denn er hat das Wort des Herrn verachtet und sein Gesetz gebrochen.
Ein solcher Mensch muss ausgemerzt werden; er hat schwere Schuld auf
sich geladen.

15:32   Als die Israeliten in der Wueste waren, entdeckten sie einmal, dass
einer am Sabbat Holz sammelte.

15:33   Die Leute, die ihn beim Holzsammeln angetroffen hatten, brachten ihn
vor Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde.

15:34   Man sperrte ihn ein, weil noch nicht entschieden war, was mit ihm
geschehen sollte.

15:35   Der Herr sprach zu Mose: Der Mann ist mit dem Tod zu bestrafen. Die
ganze Gemeinde soll ihn draussen vor dem Lager steinigen.
[Ex 31,15; 35,2]

15:36   Da fuehrte die ganze Gemeinde den Mann vor das Lager hinaus und
steinigte ihn zu Tod, wie der Herr es Mose befohlen hatte.

15:37   Der Herr sprach zu Mose:

15:38   Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen, sie sollen sich Quasten an
ihre Kleiderzipfel naehen, von Generation zu Generation, und sollen
an den Quasten eine violette Purpurschnur anbringen;
[Mt 23,5]

15:39   sie soll bei euch zur Quaste gehoeren. Wenn ihr sie seht, werdet ihr
euch an alle Gebote des Herrn erinnern, ihr werdet sie halten und
eurem Herzen und euren Augen nicht nachgeben, wenn sie euch zur
Untreue verleiten wollen.

15:40   Ihr sollt so an alle meine Gebote denken und sie halten; dann werdet
ihr eurem Gott heilig sein.

15:41   Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Aegypten herausgefuehrt hat,
um fuer euch Gott zu sein, ich, der Herr, euer Gott.