Dan 3, 14-95

   ^14Nebukadnezzar sagte zu ihnen: 
   Ist es wahr, Schadrach, Meschach und Abed-Nego: 
   Ihr verehrt meine Goetter nicht und betet das goldene Standbild nicht an, 
   das ich errichtet habe?

   ^15Nun, wenn ihr bereit seid, 
   sobald ihr den Klang der Hoerner, Pfeifen und Zithern, 
   der Harfen, Lauten und Sackpfeifen und aller anderen Instrumente hoert, 
   sofort niederzufallen und das Standbild anzubeten, 
   das ich habe machen lassen, ist es gut; betet ihr es aber nicht an,
   dann werdet ihr noch zur selben Stunde in den gluehenden Feuerofen geworfen.
   Welcher Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten?

   ^16Schadrach, Meschach und Abed-Nego erwiderten dem Koenig Nebukadnezzar:
   Wir haben es nicht noetig, dir darauf zu antworten:

   ^17Wenn ueberhaupt jemand, 
   so kann nur unser Gott, den wir verehren, uns erretten;
   auch aus dem gluehenden Feuerofen und aus deiner Hand, Koenig, 
   kann er uns retten.

   ^18Tut er es aber nicht, so sollst du, Koenig, wissen:
   Auch dann verehren wir deine Goetter nicht 
   und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet hast.

   ^19Da wurde Nebukadnezzar wuetend;
   sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn ueber Schadrach, Meschach und Abed-Nego.
   Er liess den Ofen siebenmal staerker heizen, als man ihn gewoehnlich heizte.

   ^20Dann befahl er, einige der staerksten Maenner aus seinem Heer 
   sollten Schadrach, Meschach und Abed-Nego fesseln 
   und in den gluehenden Feuerofen werfen.

   ^21Da wurden die Maenner, wie sie waren
   - in ihren Maenteln, Roecken und Muetzen und den uebrigen Kleidungsstuecken -
   gefesselt und in den gluehenden Feuerofen geworfen.

   ^22Nach dem strengen Befehl des Koenigs 
   war aber der Ofen uebermaessig geheizt worden,
   und die herausschlagenden Flammen toeteten die Maenner,
   die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hingebracht hatten.

   ^23Die drei Maenner aber, Schadrach, Meschach und Abed-Nego,
   fielen gefesselt in den gluehenden Feuerofen.

   ^24Doch sie gingen mitten in den Flammen umher, 
   lobten Gott und priesen den Herrn.

   ^25Asarja blieb stehen, oeffnete den Mund 
   und sprach mitten im Feuerofen folgendes Gebet:

   ^26Gepriesen und gelobt bist du Herr, Gott unserer Vaeter;
   herrlich ist dein Name in alle Ewigkeit.

   ^27Denn du bist gerecht in allem, was du getan hast. 
   All deine Taten sind richtig, deine Wege gerade. 
   Alle deine Urteile sind wahr.

   ^28Du hast gerechte Strafen verhaengt, 
   in allem, was du ueber uns gebracht hast 
   und ueber Jerusalem, die heilige Stadt unserer Vaeter.
   Ja, nach Wahrheit und Recht 
   hast du all dies wegen unserer Suenden herbeigefuehrt.

   ^29Denn wir haben gesuendigt und durch Treubruch gefrevelt 
   und haben in allem gefehlt.

   ^30Wir haben deinen Geboten nicht gehorcht, haben weder beachtet, noch getan,
   was du uns zu unserem Wohl befohlen hast.

   ^31Alles, was du uns geschickt hast, alles, was du uns getan hast, 
   das hast du nach deiner gerechten Entscheidung getan.

   ^32Du hast uns der Gewalt gesetzloser Feinde 
   und gehaessiger Verraeter preisgegeben und einem ungerechten Koenig, 
   dem schlimmsten König der ganzen Welt.

   ^33Und jetzt duerfen wir nicht einmal den Mund auftun.
   Schmach und Schande kam ueber deine Diener und Verehrer. 

   ^34Um deines Namens willen verwirf uns nicht fuer immer; 
   loese deinen Bund nicht auf!

   ^35Versag uns nicht dein Erbarmen, deinem Freund Abraham zuliebe, 
   deinem Knecht Isaak und Israel, deinem Heiligen, 

   ^36denen du Nachkommen verheissen hast 
   so zahlreich wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres. 

   ^37Ach, Herr, wir sind geringer geworden als alle Voelker. 
   In aller Welt sind wir heute wegen unserer Suenden erniedrigt. 

   ^38Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten 
   und keinen, der uns anfuehrt, weder Brandopfer noch Schlachtopfer, 
   weder Speiseopfer noch Raeucherwerk, noch einen Ort, 
   um dir die Erstlingsgaben darzubringen und um Erbarmen zu finden bei dir. 

   ^39Du aber nimm uns an! 
   Wir kommen mit zerknirschtem Herzen und demuetigem Sinn. 

   ^40Wie Brandopfer von Widdern und Stieren, wie tausende fette Laemmer,
   so gelte heute unser Opfer vor dir und verschaffe uns bei dir Suehne.

   ^41Wir folgen dir jetzt von ganzem Herzen, 
   fuerchten dich und suchen dein Angesicht. 

   ^42Ueberlass uns nicht der Schande, 
   sondern handle an uns nach deiner Milde, nach deinem ueberreichen Erbarmen! 

   ^43Errette uns, deinen wunderbaren Taten entsprechend;
   verschaff deinem Namen Ruhm, Herr!

   ^44Doch alle, die deinen Dienern Boeses tun, sollen beschaemt werden. 
   Sie sollen zuschanden werden und ihre Herrschaft verlieren. 
   Ihre Staerke soll zerschlagen werden. 

   ^45Sie sollen erkennen, dass du allein der Herr und Gott bist, 
   ruhmreich auf der ganzen Erde. 

   ^46Die Knechte des Koenigs, die die drei Maenner in den Ofen geworfen hatten,
   hoerten inzwischen nicht auf, 
   den Ofen mit Harz und Werg, Pech und Reisig zu heizen. 

   ^47So schlugen die Flammen bis zu neunundvierzig Ellen hoch 
   aus dem Ofen heraus. 

   ^48Sie griffen um sich und verbrannten jeden Chaldaeer, 
   den sie im Umkreis des Ofens erfassen konnten. 

   ^49Aber der Engel des Herrn war zusammen mit Asarja und seinen Gefaehrten 
   in den Ofen hinabgestiegen.
   Er trieb die Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus

   ^50und machte das Innere des Ofens so, als wehte ein taufrischer Wind. 
   Das Feuer beruehrte sie gar nicht; 
   es tat ihnen nichts zuleide und belaestigte sie nicht. 

   ^51Da sangen die drei im Ofen wie auus einem Mund, 
   sie ruehmten und priesen Gott mit den Worten:

   ^52Gepriesen bist du Herr, du Gott unserer Vaeter,/ 
   gelobt und geruehmt in Ewigkeit. 
   Gepriesen ist dein heiliger, herrlicher Name,/ 
   hochgelobt und verherrlicht in Ewigkeit. 

   ^53Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit,/ 
   hoch geruehmt und verherrlicht in Ewigkeit. 

   ^54Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut und auf Kerubim trohnt,/
   gelobt und geruehmt in Ewigkeit. 

   ^55Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft,/
   hoch geruehmt und gefeiert in Ewigkeit.

   ^56Gepriesen bist du am Gewoelbe des Himmels,/
   geruehmt und verherrlicht in Ewigkeit.

   ^57Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit!

   ^58Preist den Herrn, ihr Himmel;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit!

   ^59Preist den Herrn, ihr Engel des Herrn;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^60Preist den Herrn all ihr Wasser ueber dem Himmel;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^61Preist den Herrn, all ihr Maechte des Herrn;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^62Preist den Herrn, Sonne und Mond;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^63Preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^64Preist den Herrn, aller Regen und Tau;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^65Preist den Herrn, all ihr Winde;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^66Preist den Herrn, Feuer und Glut;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^67Preist den Herrn, Frost und Hitze;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^68Preist den Herrn, Tau und Schnee;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^69Preist den Herrn, Eis und Kaelte;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^70Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^71Preist den Herrn, ihr Naechte und Tage;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^72Preist den Herrn, Licht und Dunkel;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^73Preist den Herrn, ihr Blitze und Wolken;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^74Die Erde preise den Herrn;/
   sie lobe und ruehme ihn in Ewigkeit! 

   ^75Preist den Herrn, ihr Berge und Huegel;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^76Preist den Herrn, all ihr Gewaechse auf Erden;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^77Preist den Herrn, ihr Quuellen;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^78Preist den Herrn, ihr Meere und Fluesse;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^79Preist den Herrn, ihr Tiere des Meeres / 
   und alles, was sich regt im Wasser;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^80Preist den Herrn, all ihr Voegel am Himmel;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^81Preist den Herrn, all ihr Tiere, wilde und zahme;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^82Preist den Herrn, ihr Menschen;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^83Preist den Herrn, ihr Israeliten;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^84Preist den Herrn, ihr seine Priester;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^85Preist den Herrn, ihr seine Knechte;/
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^86Preist den Herrn, ihr Geister und Seelen der Gerechten;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^87Preist den Herrn, ihr Demuetigen und Frommen;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 

   ^88Preist den Herrn, Hananja, Asarja und Mischael;/ 
   lobt und ruehmt ihn in Ewigkeit! 
   Denn er hat uns der Unterwelt entrissen / 
   und aus der Gewalt des Todes errettet. 
   Er hat uns aus dem lodernden Ofen befreit,/ 
   uns mitten aus dem Feuer erloest. 

   ^89Dankt dem Herrn, denn er ist guetig;/
   denn seine Huld waehrt ewig. 

   ^90Preist alle den Herrn, ihr seine Verehrer,/ 
   preist den Gott der Goetter; singt ihm Lob und Dank;/ 
   denn ewig waehrt seine Guete. 

   ^91(24)Da erschrak der Koenig Nebukadnezzar; 
   er sprang auf und fragte seine Raete:
   Haben wir nicht drei Maenner gefesselt ins Feuer geworfen?
   Sie gaben dem Koenig zur Antwort: Gewiss, Koenig!

   ^92(25)Er erwiderte: Ich sehe aber vier Maenner frei im Feuer umhergehen.
   Sie sind unversehrt, und der vierte sieht aus wie ein Goettersohn.

   ^93(26)Dann ging Nebukadnezzar zu der Tuer des gluehenden Ofens und rief: 
   Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Diener des hoechsten Gottes, 
   steigt heraus, kommt her!
   Da kamen Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Feuer heraus. 

   ^94(27)Nun draengten auch die Satrapen, Praefekten, Statthalter 
   und die koeniglichen Raete herbei. 
   Sie sahen die Maenner an und fanden, 
   dass das Feuer keine Macht ueber ihren Koerper gehabt hatte. 
   Kein Haar auf ihrem Kopf war versengt.
   Ihre Maentel waren unversehrt, und nicht einmal Brandgeruch haftete ihnen an.

   ^95(28)Da rief Nebukadnezzar aus: 
   Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos.
   Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet.
   Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl des Koenigs missachtet 
   und ihr Leben dahingegeben, als 
   dass sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.