Ein feste Burg ist unser Gott,
	Ein gute Wehr und Waffen;
	Er hilft uns frei aus aller Not,
	Die uns jetzt hat betroffen.
	Der altböse Feind,
	Mit Ernst er's jetzt meint
	groß Macht und viel List
	sein grausam Rüstung ist,
	auf Erd ist nicht seingleichen

	Mit unsrer Macht ist nichts getan,
	Wir sind gar bald verloren;
	Es streit für uns der rechte Mann,
	Den Gott hat selbst erkoren.
	Fragst du, wer der ist?
	Er heisst Jesu Christ,
	Der Herr Zebaoth,
	Und ist kein andrer Gott,
	Das Feld muss er behalten.

	Und wenn die Welt voll Teufel wär
	Und wollt uns gar verschlingen,
	So fürchten wir uns nicht so sehr,
	Es soll uns doch gelingen.
	Der Fürst dieser Welt,
	Wie sauer er sich stellt,
	Tut er uns doch nicht,
	Das macht, er ist gericht´t
	Ein Wörtlein kann ihn fällen.

	Das Wort sie sollen lassen stahn
	Und kein Dank dazu haben;
	Er ist bei uns wohl auf dem Plan
	Mit seinem Geist und Gaben.
	Nehmen sie den Leib,
	Gut, Ehr, Kind und Weib:
	Lass fahren dahin,
	Sie haben´s kein Gewinn
	das Reich muss uns doch bleiben

	_Martin Luther_
	1. November 1527